Das Projekt wurde im vergangenen Jahr vom Auswärtigen Amt als Beitrag des Deutschen Biosicherheitsprogrammes zur Reaktion auf die in Westafrika herrschende Ebola-Krise initiiert und startete mit der Übergabe einer mobilen Laborausrüstung an das malische Gesundheitsministerium. Seitdem wurden malische Wissenschaftler in mehreren Trainingseinheiten durch das InstMikroBioBw in der molekularbiologischen und serologischen Diagnostik hochpathogener Erreger, wie zum Beispiel dem sicheren Nachweis von Ebolavirus in Patientenproben, ausgebildet.
Die nun im August und September durchgeführte Trainingseinheit am InstMikroBioBw sollte die Expertise in Mali in modernen Diagnostikmethoden vertiefen. Anhand des Validierungsprozesses einer Echtzeit-PCR-Methode für fünf verschiedene Plasmodium-Stämme (Erreger der Malaria) wurden zwei malische Wissenschaftler intensiv geschult. Im Mittelpunkt standen dabei das Testdesign, die korrekte Durchführung, präzise Dokumentation, Fehlersuche und effiziente Fehlerbehebung bei der Entwicklung eines validierten PCR-Tests. Durch die Nutzung des auch im mobilen Labor verfügbaren Gerätes (SmartCycler) während der Ausbildung, wurde unter anderem auch ein Beitrag zur nachhaltigen Nutzung des mobilen Laborsystems in Bamako geleistet.
Eine direkte Anwendung des Erlernten soll zudem im Rahmen einer klinischen Studie zusammen mit zwei Krankenhäusern in Bamako erfolgen. Ab Anfang 2016 sollen 1000 Kinder mit Fiebererkrankungen unbekannter Ursache u.a. mit Hilfe der Echtzeit-PCR-Methode auf verschiedene virale und bakterielle Erreger, die ein der Malaria ähnliches Krankheitsbild verursachen, untersucht werden. Für diese in Mali durchzuführenden Untersuchungen wurden während der siebenwöchigen Trainingseinheit in München erste erforderliche Fähigkeiten in der molekularen Diagnostik geschaffen.
Vom Erfolg des Trainings der beiden malischen Wissenschaftler konnte sich der wissenschaftliche Direktor des CICM, Professor Dr. Bourema Kouriba, bei einem zweiwöchigen Besuch am InstMikroBioBw persönlich überzeugen. Des Weiteren wurde dieser Besuch genutzt, um die verschiedenen Bereiche des InstMikroBioBw vorzustellen, unter anderem der Zentralbereich Diagnostik, die Abteilung „Medizinische B-Aufklärung“ sowie das Hochsicherheitslabor des Instituts.
