Oberfeldarzt Dr. med. Dimitrios Frangoulidis zum Privatdozenten ernannt

Oberfeldarzt Privatdozent Dr. med. habil. Dimitrios Frangoulidis, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, hat sich am 28.10.2015 an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München im Fachgebiet Medizinische Mikrobiologie und Hygiene habilitiert. Am 26.11.2015 wurde ihm die Bezeichnung Privatdozent verliehen.

Dimitrios Frangoulidis trat 1985 als Grundwehrdienstleistender in die Bundeswehr ein. Nach Verpflichtung als Reserveoffiziersanwärter SaZ2 (ROA) wurde er 1987 als Sanitätsoffiziersanwärter (SanOA) übernommen und begann sein Medizinstudium in Gießen an der Justus-Liebig Universität. Nach Abschluss des Studiums absolvierte er von 1994 bis 1996 seine Zeit als Arzt im Praktikum/Assistenzarzt in der Abteilung Medizinische Mikrobiologie am Zentralinstitut der Bundeswehr Berlin und in der Abteilung Innere Medizin des Bundeswehrkrankenhauses Berlin. Von 1996 bis 1999 war er als Truppenarzt im Stabs- und Fernmeldebataillon 5 in Koblenz stationiert. In dieser Zeit erfolgte die Promotion zum Dr. med. (1997) und ein Auslandseinsatz im 3. Nachfolgekontingent SFOR in der MedEvac-Kompanie in Rajlovac, Bosnien und Herzegowina. In der Zeit von 1999 bis 2001 wurde die Facharztweiterbildung im Zentralinstitut der Bundeswehr, Laborabteilung I - Medizinische Mikrobiologie -, in Koblenz fortgeführt. 2001 erfolgte die Verwendung als Leiter des Mikrobiologischen Feldlabors in Prizren (KFOR), Kosovo. Die Facharztausbildung wurde von 2001 bis 2003 am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München und am Krankenhaus München Schwabing, Abteilung für Mikrobiologie und Immunologie, fortgeführt und abgeschlossen. Am 24.07.2003 erfolgte die Anerkennung durch die Bayerische Landesärztekammer als „Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie“. In den Jahren 2001 und 2002 war Dr. med. Frangoulidis in der Abteilung Bakteriologie des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr am Aufbau der Arbeitsgruppen Milzbrand und Brucellose beteiligt. Nach seinem Wechsel 2003 in die neugegründete Teileinheit 040 Hochsicherheitslabor und Spezialdiagnostik baute er dort den Forschungsschwerpunkt Q-Fieber neu auf und führte den Schwerpunkt Milzbrand weiter fort. 2007 erfolgte die Erteilung der Weiterbildungsbefugnis im Gebiet Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie im Umfang von 2 Jahren durch die Bayerische Landesärztekammer. Seit dem Wintersemester 2010 nimmt Dr. Frangoulidis regelmäßig an der Lehre im Fachgebiet „Medizinische Mikrobiologie“ an der Medizinischen Fakultät der LMU München teil.

Neben den Aspekten der biologischen Sicherheit im Umgang mit hochpathogenen Erregern ist die Spezialdiagnostik von B-Agenzien und deren wissenschaftliche Erforschung zentraler Bestandteil der fachlichen Tätigkeiten von Oberfeldarzt Dr. Frangoulidis. Hierbei widmet er seine wissenschaftlichen Forschungsarbeiten besonders dem Erreger des sog. Q-Fiebers, Coxiella burnetii. Folgerichtig habilitierte er sich auch mit einer Arbeit zum Thema „Diagnostik und molekulare Typisierung des Q-Fieber Erregers Coxiella burnetii“. Die wissenschaftliche Zielsetzung der Habilitation umfasst neben der Evaluation und Neuentwicklung diagnostischer Verfahren auch die Entwicklung von molekularen Typisierungsmethoden zur zweifelsfreien Identifikation bis auf die Ebene von Einzelisolaten, bzw. klonalen Gruppen.
Die Bedeutung dieses Zoonoseerregers auch für Deutschland wurde 2007 durch die Finanzierung eines BMBF-geförderten Netzwerkes im Rahmen der neugegründeten Zoonoseplattform hervorgehoben. Projektschwerpunkt von Dr. Frangoulidis war hier die ausführliche molekulargenetische Analyse des Erregers Coxiella burnetii. Ein Ergebnis dieser Arbeiten war u.a. die Schaffung eines genotypischen Atlasses für Deutschland, der erstmals eine regionale und wirtsbezogene Einteilung von verschiedenen Coxiella burnetii-Isolaten zulässt. Somit werden erstmals genotypische Rückverfolgungsanalysen für das Q-Fieber in Deutschland möglich. Die Bedeutung moderner Genomanalyseverfahren als wichtige Grundlage für seine wissenschaftlichen Arbeiten verfolgte Dr. Frangoulidis in den darauffolgenden Jahren intensiv weiter und publizierte seine Ergebnisse in mehreren internationalen Fachzeitschriften. Besonders fruchtbar erwies sich die wissenschaftliche Kooperation mit dem Institute of Bioinformatics and Systems Biology der Helmholtz-Gesellschaft und der TU München: das bioinformatische Know-how bei der Genomdatenanalyse konnte beträchtlich erweitert werden und zahlreiche Verbesserungen/Korrekturen vorhandener, publizierter Daten wurden erzielt. Dadurch wurden allgemeingültige Qualitätsstandards als Grundlage für genomische Untersuchungen für Coxiella burnetii geschaffen. Als Anerkennung seiner Arbeiten ist die Einladung zu werten, in einem internationalen Standardwerk ein Buchkapitel über sein Spezialgebiet, die Typisierung von Coxiella burnetii, zu verfassen.

Oberfeldarzt PD Dr. Frangoulidis kann man mit Fug und Recht als eine national und international anerkannte Kapazität auf dem Gebiet der genomischen Erforschung des Q-Fieber-Erregers Coxiella burnetii bezeichnen.

Wir gratulieren Herrn Oberfeldarzt PD Dr. Frangoulidis zu seiner akademischen Weiterqualifizierung und der damit verbundenen Anerkennung für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen.