Medical Biodefence Conference

Die Medical Biodefense Conference (MBDC) ist eine internationale Fachtagung, die vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr organisiert wird und alle zwei Jahre in München stattfindet.

Die Konferenz bringt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, dem Gesundheitssektor und weitere Interessenvertreter im Bereich der medizinischen Bioabwehr aus der ganzen Welt zusammen. Die MBDC ist eine Plattform zum Informationsaustausch über Strategien und Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit medizinischen Gegenmaßnahmen gegen biologische Bedrohungen. Dazu gehören das Risikomanagement und die Planung von Notfallmaßnahmen sowie die neuesten Fortschritte in der Diagnostik sowie bei Impfstoffen und Therapien für Infektionskrankheiten, die bei einem bioterroristischen Anschlag oder bei einem natürlichen Ausbruch eingesetzt werden können.

Die Konferenz fand zum ersten Mal im Jahr 1994 jährlich als überwiegend nationale und militärisch geprägte B-Schutz-Tagung statt. Nachdem unmittelbar nach den terroristischen Anschlägen vom 11. September 2021 Briefe mit Anthraxsporen an mehrere US-amerikanische Nachrichtensender und Mitgliedern des Senats verschickt wurden, stieg international die Bedenken vor Anschlägen mit biologischen Agenzien. Für eine Diskussion der neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet des medizinischen B-Schutzes nahmen an der MBDC 2003 bereits Gäste aus 18 Nationen teil.

Seit 2009 ist die MBDC eine internationale zivil-militärische Veranstaltung und ist als vertrauensbildende Maßnahme Deutschlands bei der NATO und UNODA gelistet.

Mit einem hohen wissenschaftlichen Niveau zählt die Konferenz mittlerweile zur bedeutensten auf dem Gebiet des medizinischen B-Schutzes. Seit 2011 nehmen an der MBDC regelmäßig 500 Teilnehmenden aus 50 Nationen teil.

MBDC 2023

Der Einladung des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr folgten in diesem Jahr wieder über 450 Expertinnen und Experten aus insgesamt 50 Nationen. Trotz der aktuellen internationalen Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen konnten die Organisatoren mit über 70 Fachvorträgen und über 130 Posterpräsentationen ein umfangreiches und wissenschaftlich wertvolles Programm zusammenstellen.

In den zweieinhalb Konferenztagen präsentierten und diskutierten die Teilnehmenden ein breites Spektrum an biosicherheitsrelevanter Themen: von der Dekontamination von Schiffen, der Anwendung innovativer bioinformatischer Entwicklungen sowie neuen Erkenntnisse in der Biotoxin-Forschung bis hin zu klinischen Fälle und der Einsatzmöglichkeiten von Bakteriophagen in Diagnostik und Therapie. In diesem Jahr wurde das Format einer Roundtable Discussion neu ins Programm aufgenommen. Inn einer moderierten Runde diskutierten Vertreterinnen aus dem diplomatischen Dienst, der Risikokommunikation, der Friedensforschung und Gebiet der Verteidigungsanalysen über Risiken und Auswirkungen von Desinformation im Bereich der Biosicherheit.

MBDC 2021

Mehr als 450 Gäste, 95 Fachvorträge, 16 Sessions und das alles in zweieinhalb Tagen – das war sie, die Medical Biodefense Conference 2021 am Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr (IMB). Nach zwölfmonatigem Planen, Bangen und Zittern ob Corona nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht, fand die Konferenz vom 29. September bis zum 01. Oktober nicht nur als Online-Event sondern für einen großen Teil der Gäste vor Ort in München statt.

Die Freude und die Begeisterung der angereisten Gäste, sich endlich mal wieder persönlich gegenüber zu stehen, Gespräche ohne Headset zu führen, in einem Hörsaal zu sitzen und spannenden Vorträgen zu lauschen, war selbst durch die Masken seh- und spürbar. Bereits seit Jahren zählt die Medical Biodefense Conference zum weltweit führenden medizinischen Forum im Bereich der biologischen Gefahrenabwehr. Und auch dieses Jahr ließ das vielfältige Programm keinerlei Wünschen offen: Von Antimicobials und Bioforensik über Dual-Use-Research of Concern bis Outbreak Management und Zoonosen wurden das breite Feld des medizinischen B-Schutzes repräsentiert.