Oberfeldarzt Privatdozent Dr. med. habil. Roman Wölfel

Oberfeldarzt Privatdozent Dr. med. habil. Roman Wölfel, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie sowie Leiter des Kompetenzbereichs Bakterien und Toxine am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, hat sich am 27. Januar 2015 an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig im Fachgebiet Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie habilitiert. Zugleich erhielt er die Lehrbefugnis für das Fachgebiet. Am 24.02.2015 wurde ihm die Bezeichnung Privatdozent verliehen.

Roman Wölfel wurde am 1974 in Frankfurt am Main geboren. 1993 trat er nach dem Abitur als Sanitätsoffizieranwärter in die Bundeswehr ein. Sein Medizinstudium in Marburg und Gießen schloss er im Jahr 2000 ab und promovierte zugleich zum Dr. med. Nach der Verwendung als Arzt im Praktikum am Bundeswehrkrankhaus Hamburg sowie der Truppenarztzeit bei der Luftwaffensanitätsstaffel in Husum begann Dr. Wölfel ab 2003 seine Weiterbildung zum Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr. Es folgte unter anderem eine einjährige Kommandierung an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, wo Dr. Wölfel im dortigen Hochsicherheitslabor der Schutzstufe 4 erste experimentelle Arbeiten mit hochpathogenen Viren durchführte. Im Dezember 2007 erhielt er die Facharztanerkennung und wurde bereits ab 2008 als Leiter der Abteilung Medizinische B-Aufklärung und Verifikation am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr eingesetzt. Seit September 2014 ist er Leiter des Kompetenzbereichs Bakterien und Toxine.

Der Medizinische B-Schutz als Wissenschaftsdisziplin steht ganz im Zentrum des wissenschaftlichen Werdegangs von Oberfeldarzt PD Dr. Wölfel wie auch seiner Habilitationsschrift mit dem Titel: „Molekularbiologische Untersuchungen zum Nachweis biologischer Kampfstoffe“. Seine zahlreichen Publikationen und Kongressbeiträge befassen sich mit der Entwicklung moderner Nachweisverfahren für hochpathogene Erreger, die auch als biologische Kampfstoffe eingesetzt werden können. Hierzu gehören zum Beispiel molekularbiologische Verfahren zum Nachweis von Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber-Virus oder von Rickettsien bei gleichzeitiger Bestimmung des Genotyps bzw. der Spezies durch visuell ablesbare Hybridisierungsverfahren. Insbesondere legte Dr. Wölfel bei seinen Entwicklungen Wert auf die Feldtauglichkeit der Verfahren und deren praktische Anwendung für die Militärmedizin im Einsatz. Schnelltests auf der Basis der Lateral-Flow-Technik sind hier ebenso zu nennen wie die Entwicklung gefriergetrockneter Reagenzien oder die Anwendung gentechnischer Verfahren zur Konstruktion universell anwendbarer interner Kontrollen für die Polymerase-Kettenreaktion. Untrennbar mit dem Namen Dr. Wölfels verbunden ist die Entwicklung einer komplexen, schnell verlegbaren Laborausstattung aus Geräten und Verfahren, die es erlaubt, eine hochsensitive Diagnostik für eine Vielzahl von B-Agenzien zur Aufklärung unklarer Krankheitsausbrüche mit kurzer „Notice-to-move“ in die Feldanwendung zu bringen. Hierzu gehört auch ein als Diensterfindung anerkannter und europaweit patentierter Handschuhkasten für den sicheren Umgang mit hochpathogenen Erregern im Feld. Die Laborausstattung wurde unter dem Begriff „EU-Mobile Lab“ als wichtiger Beitrag der Europäischen Union zur Bekämpfung des Ebola-Ausbruchs 2014 in Afrika bekannt. Oberfeldarzt PD Dr. Wölfel ist daneben Leiter des Qualitätsmanagements des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr und Projektleiter bei zahlreichen Drittmittelprojekten.

Wir gratulieren Herrn Oberfeldarzt PD Dr. Wölfel zu seiner akademischen Weiterqualifizierung und der damit verbundene Anerkennung für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen.