Laborgeräte und Transportkisten standen bereit, als Benjamin Reiner, Erster Sekretär der deutschen Botschaft in Mali, und Dr. Bakary Diarra, Generalsekretär des malischen Gesundheitsministeriums, die Feldübung des mobilen Labors besuchten. Ausbilderinnen und Ausbilder der Bundeswehr haben hier in den vergangenen zwei Wochen mit malischen Laborexperten den Ernstfall geübt: den Ausbruch einer extrem gefährlichen Krankheit, die sich rasend schnell verbreitet.
Mobiles Labor für Ebola Ausbruch
Bereits 2014 hat das Auswärtige Amt der malischen Regierung im Zuge der Ebola-Krise ein mobiles Labor zur Verfügung gestellt. Es wurde am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München entwickelt und dient der schnellen Erkennung hochpathogener Erregern. Im Jahr 2014 leistete dieses Labor einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Ebola-Infektionen im Land. Seitdem bildeten Experten des Münchener Instituts in Zusammenarbeit mit der GIZ malische Wissenschaftler in der Nutzung dieses Labors aus, um auf einen möglichen Seuchenfall vorbereitet zu sein.
Feldübung auf malischem Militärstützpunkt
Zur Simulation eines Seuchenausbruchs abseits großer Städte wurde in diesem Jahr ein Militärstützpunkt in Koulikoro – etwa zwei Stunden entfernt von der Hauptstadt Bamako – gewählt. Er wird sowohl vom malischen Militär als auch von dort stationierten Soldaten der Europäischen Trainingsmission in Mali (EUTM) genutzt. Ein Grund für die zivil-militärische Kooperation bei der Feldübung war die Erfahrung aus der Ebola-Krise: Eine geübte, gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen malischem Gesundheitsministerium und dem malischen Streitkräften ist für die Gefahrenabwehr von entscheidender Bedeutung.
Aufbau eines Biosicherheitsnetzwerkes der G5-Sahel Staaten
Neben Vertretern der Deutschen Botschaft und des malischen Gesundheitsministeriums waren Beobachter aus den G5-Sahel Staaten Burkina Faso, Mauretanien, Niger und Tschad bei der Übung anwesend. Bei der Vorstellung der Feldübung gab der Erste Sekretär der deutschen Botschaft bekannt, dass die Biosicherheitsaktivitäten der Bundesregierung ab 2017 auf die weiteren vier Länder der G5 Sahel Gruppe ausgeweitet werden sollen. Die Zusammenarbeit der Länder soll den Schutz vor grenzüberschreitenden biologischen Gefahren – egal ob sie durch natürliche Krankheitsausbrüche oder durch den Missbrauch biologischer Erreger entstehen – verbessern. Bei der Etablierung dieses Netzwerkes werden die G5-Sahel Staaten durch deutsche Fachexpertinnen und -experten unterstützt: Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH setzen mit dem Projekt ihre erfolgreiche Zusammenarbeit in Mali fort. Vor Ort arbeiten beide mit der französischen Mérieux-Stiftung und dem malischen Centre d'Infectiologie Charles Mérieuxz zusammen. Finanziert wird das Projekt in den kommenden Jahren durch die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung.
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