Ausbruch des Ebola-Virus

Am Mittwoch, 25. März 2014 sind sechs internationale Wissenschaftler im Rahmen des „European Mobile Laboratory for the detection of Pathogens up to risk group 4“ Projektes nach Guinea aufgebrochen, nachdem dort ein Ausbruch des Ebola-Virus gemeldet wurde. Das Team bestehend aus Wissenschaftlern des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr, des Bernhard-Nocht-Instituts (Hamburg), des Istituto Nazionale per le Malattie Infettive „L. Spallanzani“ (Rom) und des Laboratoire P4 - INSERM Jean Merieux (Lyon) reist im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um Nachweisverfahren für das Ebola-Virus unmittelbar am Ort des Ausbruchs in Guinea bereitzustellen. Sie unterstützen damit die Kontrolle des Ausbruchs durch die nationalen Gesundheitsbehörden und die WHO sowie das Patientenmanagement von Ärzte ohne Grenzen (MSF)

Das Zentrum des aktuellen Ebola-Ausbruches liegt in entlegenen Waldgebieten der südöstlichen Distrikte Guineas in der Grenzregion zu Sierra Leone und Liberia. Erste Untersuchungen in Frankreich und Deutschland haben ergeben, dass der Virusstamm vermutlich dem Subtyp Zaire zuzurechnen ist. Dieser Ebola-Virussubtyp ist durch eine besonders hohe Zahl tödlicher Krankheitsverläufe gekennzeichnet.

Das Ebola-Virus wurde erstmals 1976 im Rahmen zweier Ausbrüche im heutigen Südsudan und in der Demokratischen Republik Kongo (früher Zaire) beschrieben. Infizieren sich Menschen mit dem Virus so tritt zunächst hohes Fieber, ausgeprägtes Krankheitsgefühl und wässriger Durchfall auf. Im weiteren Verlauf kommen schwere innere und äußere Blutungen und Organversagen hinzu. Eine ursächliche Therapie oder eine vorbeugende Impfung sind derzeit nicht verfügbar. Die Infektion erfolgt durch engen Kontakt zu Erkrankten oder durch Verzehr infizierter Tiere wie Affen oder Flughunde – letztere wurden als das natürliche Reservoir des Virus identifiziert.

Das jetzt nach Guinea verlegte mobile Feldlabor basiert auf der seit 2007 am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München betriebenen Entwicklung eines schnell-verlegbaren B-Labors. Das Konzept wurde im Rahmen des EU-Projektes auf das europäische mobile Labor übertragen. Dieses europäische Labor wurde nun erstmals für eine zivile Unterstützungsmission unter Federführung der WHO eingesetzt. Das Labor kann jederzeit rasch in einem Passagierflugzeug transportiert werden und ist bereits wenige Stunden nach dem Eintreffen vor Ort einsatzbereit. Neben dem Ebola-Fieber können in dem Feldlabor zahlreiche weitere gefährliche Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel Pest, Milzbrand oder Fleckfieber nachgewiesen werden.

Im Rahmen des Projektes der Europäischen Union wurden in den vergangenen zwei Jahren auch mehrere Teams europäischer Wissenschaftler von Mitarbeitern des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr in dem mobilen Feldlabor ausgebildet. Die Unterstützung für die WHO bei der Ebola-Diagnostik in Guinea ist nun der erste Einsatz eines dieser internationalen Teams.

Websites:   www.emlab.eu, www.instmikrobiobw.de

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