Mobiles Labor übt Einsatz in Mali

Ein von Deutschland bereitgestelltes mobiles Labor hat in Mail seine Einsatzfähigkeiten unter Beweis gestellt. Das Labor wurde im Rahmen des Deutschen Biosicherheitsprogramms im Auftrag des Auswärtigen Amtes in Mail stationiert. Mit dem Labor können der Ebola-Erreger aber auch andere gefährliche Krankheitserreger sicher diagnostiziert werden. Ende November wurde die Einsatzbereitschaft des mobilen Labors in einer zweiwöchigen Feldübung erfolgreich getestet.

„Wir haben einen Gesundheitsnotfall. Eine unbekannte Krankheit breitet sich rasant aus!“ mit diesen Worten begann die erste Feldübung des mobilen Labors in Mali. Sie ist der diesjährige Höhepunkt einer malisch-deutsch-französischen Partnerschaft, bei der Laborkapazitäten zur Seuchenbekämpfung in dem westafrikanischen Land gestärkt werden.

In der ersten Phase der Feldübung macht sich die malische Laborcrew daran, ihre Laborausrüstung in spezielle Transportkoffer zu verpacken. Dies geschieht unter den wachsamen Augen der Ausbilder des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr, die extra für die Übung nach Mali gereist sind. Anschließend folgte die Verlegung an den Einsatzort der Übung. Dieser ist eine halbe Stunde von der Hauptstadt Bamako entfernt und bietet beste Trainingsvoraussetzungen: Auf einem Gelände des malischen Sanitätsdienstes kann die malisch-deutsche Laborcrew unter einfachsten Umgebungsbedingungen den Einsatz üben.

An einem Tag der offenen Tür konnten sich Vertreter aus Gesellschaft und Politik einen Eindruck von der Arbeit des Labors machen. Bei Führungen durch das Labor zeigten sie sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des Laborsystems und den Fähigkeiten des mobilen Labors. Unter den Ehrengästen waren auch der deutsche Botschafter Dietrich Becker, der Vertreter der malischen Gesundheitsministerin, Dr. Lamine Diarra und Général Mahamane Touré, der Befehlshaber der malischen Armee. Alle drei würdigten in ihren Ansprachen den Beitrag des mobilen Labors zur Kontrolle gefährlicher biologischer Risiken. Sie betonten die enge Kooperation der Projektpartner aus Mali, Deutschland und Frankreich bei der Bekämpfung biologischer Risiken.

In diesem Projekt des Deutschen Biosicherheitsprogramms arbeiten Experten der Bundeswehr mit der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der französischen Merieux-Stiftung zusammen. Gemeinsam werden malische Laborexperten bei der Nutzung eines mobilen Labors ausgebildet. Das Labor selbst wurde vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr für die Bundeswehr entwickelt und an die zivile Nutzung bei Seuchenausbrüchen angepasst. Während der Ebola-Krise wurde das Labor von Deutschland an Mali übergeben, um einen Ebola-Ausbruch besser bekämpfen zu können. Jetzt werden an dem Labor malische Experten ausgebildet, um für den nächsten Seuchenausbruch oder einen biologischen Unfall besser vorbereitet zu sein.