Bei bewölktem Himmel mit zeitweise Nieselregen, aber angenehmen Temperaturen öffnete sich der Schlagbaum für die Bevölkerung und die hereinströmenden Besucher konnten sich darüber informieren, was meist nur hinter den verschlossenen Mauern zu sehen ist.
Neben der Tragtierkompanie aus Berchtesgaden und einer Hundestaffel präsentierte sich u.a. auch das InstMikroBioBw als Teil der schnellen Eingreiftruppe des Sanitätsdienstes für medizinische Aufklärungsmissionen bei Bedrohung durch ABC-Waffen (Task Force Med. ABC-Schutz).
Fachpublikum und Ehrengäste der Sanitätsakademie, Nachbarn der Ernst-von Bergmann-Kaserne (E-v.-B.), angereiste Interessierte und Angehörige von Mitarbeitern der E.-v.-B.-Dienststellen zeigten sich beeindruckt von den Fähigkeiten des Instituts.
Besonderes Interesse weckte neben den leicht verständlichen und alltagsnahen Darstellungen vor allem das schnell-verlegbare Medizinische Biologie-Labor. Innerhalb von 3 Stunden aufgebaut und komplett eingerichtet, ist es darin möglich mit einem innovativen Konzept eine mikrobiologische und molekularbiologische Diagnostik auf qualitativ hohem Standard an jedem beliebigen Ort der Erde durchzuführen.
Militärische Verantwortliche können so vor Ort bereits kurze Zeit nach Probennahme mit nützlichen Informationen versorgt werden. Dabei erhalten diese nicht nur eine einfache Aussage über „die Identifizierung gefundener Krankheitserreger, sondern auch eine kompetente Beratung durch ausgebildetes Fachpersonal“, erklärt Oberfeldarzt Dr. Wölfel, Leiter der Abteilung Medizinische B-Aufklärung und Verifikation. Das erfolgreiche Konzept - bislang einmalig in Europa - wird mittlerweile von vielen Nationen als Vorlage für eigene Konzepte genutzt. Dabei arbeitet das Feldlabor Hand in Hand mit einem auf die Mikrobiologie spezialisierten Probennahme-Team. Dieses Team, das in der Regel aus einem Wissenschaftler und zwei technischen Assistenten mit Spezialweiterbildung besteht, hat ein geschultes Auge für die Szenario-Analyse undfür die schnelle Gewinnung der richtigen Proben. „Mit der korrekten Probenauswahl und –nahme steht und fällt die Diagnostik im Labor. Ein Problem, mit dem auch Routinelabore zu kämpfen haben“, so Oberfeldarzt Dr. Wölfel weiter.
Am Tag der offenen Tür gewannen den Kampf mit dem Reagenzglas hingegen stets die jungen Besucher im Schülerlabor. Unter Anleitung erfahrender Bundeswehr-Wissenschaftler konnten sie erste Berührungspunkte mit der Mikrobiologie erleben. Bei Stationen wie „Isolierung der Bausteine des Lebens“ oder bei einfachen „Arbeiten in einer Handschuhbox“ erlebten die wissbegierigen Jungwissenschaftler Mikrobiologie hautnah. Und manch einer erkannte, dass die Arbeit am Institut für Mikrobiologie doch „irgendwie cool“ sei.