Im Rahmen ihrer 51. Jahrestagung ehrte die Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und –pharmazie e.V. (DGWMP) Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Rahmen ihrer Jahrestagung. Die Tagung fand in diesem Jahr vom 22-24.10.2020 in Warnemünde statt, jedoch aufgrund der aktuellen Coronalage nur mit verminderter Personenanzahl, strengem Hygieneplan und Liveübertragungen der Vorträge ins Internet. Wie jedes Jahr wurden auch dieses Mal herausragende Nachwuchsarbeiten von einer Fachjury geprüft und zur Prämierung vorgeschlagen. In diesem Jahr gehen gleich drei Auszeichnungen an das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr nach München.
Der renommierte „Paul-Schürmann-Preis“ wurde Major d. R. Peter Braun für seine Arbeiten auf dem Gebiet des Milzbranderregers B. anthracis verliehen. Major Braun entwickelte im Rahmen seiner Doktorarbeit äußerst erfolgreich molekulare Nachweis- und Identifikationssysteme für diesen Erreger und konnte diese auch an historischen Präparaten erfolgreich einsetzen. Diese Arbeit wurden auch bereits in der internationalen Fachzeitschrift „Microorganisms“ veröffentlicht (Microorganisms. 2020 Feb 21;8(2):298. doi: 10.3390/microorganisms8020298.)
Mit dem ersten und zweiten Posterpreis wurden weitere Arbeiten von Nachwuchsforschenden des IMB ausgezeichnet: Der erste Platz der wissenschaftlichen Posterausstellung ging an Leutnant SanOA Alessandro Cocca und Frau Juny-Marie Lettau für die Präsentation ihrer Arbeit zum Aufbau eines mikroskopischen Modells der Blut-Hirnschranke. Damit ist es nunmehr möglich die Infektion mit viralen Erregern und die Wirkung antiviraler Wirkstoffe an Endothel- und Gliazellen des zentralen Nervensystems (ZNS) in Zukunft in Echtzeit mit einem Laserscanningmikroskop in vitro zu beobachten. Dies erlaubt bisher technisch unerreichbare Einblicke in die zellbiologischen Details dieser Vorgänge und reduziert die Notwendigkeit von Tierversuchen.
Der zweite Posterpreis ging an Oberstabsveterinär Dr. Philipp Girl für sein Poster zur Arbeit der „Entwicklung eines NS1-Antigen-ELISAs“ bei Flaviviren. Dieser durchsatzfähige Schnelltest, den er im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelt und validiert hat, ist am IMB jetzt ein weiterer Baustein im diagnostischen Spektrum des Konsiliarlabors für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Der Test ermöglicht nun erstmals die sichere Erkennung einer FSME-Infektion anhand der Antikörperantwort trotz einer möglicherweise vorherigen Impfung.
Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr beglückwünscht die prämierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ganz herzlich zu der Auszeichnung und wünscht Ihnen auch weiterhin viel Erfolg.