Ertüchtigung Tunesien: Untersuchungen zum Vorkommen des MERS-Coronaviruses in der Sahara

Im Januar 2020 führte ein deutsch-tunesisches Team im Rahmen des Ertüchtigungsvorhabens zu Biologischen Lagen eine Mission im Süden Tunesiens durch, um Proben für Untersuchungen zum natürlichen Vorkommen des MERS-Coronavirus (-CoV) in der Sahara zu sammeln.

Tagesaktuell zeigt der Ausbruch und die Verbreitung des Coronaviruses 2019-nCoV das hohe Risikopotential von endemischen Erregern, innerhalb kürzester Zeit zu einer akuten und grenzübergreifenden Bedrohung zu werden. Mit der Umsetzung einer Feldstudie zum Vorkommen des MERS-CoV in Tunesien wird die Reaktionsfähigkeit unserer Partner auf einen biologischen Krisenfall weiter gestärkt und ausgebaut.

Das MERS-CoV ist ein zoonotischer Erreger und kommt auf der arabischen Halbinsel sowie in benachbarten Ländern endemisch vor. Obwohl Dromedare als Reservoir gelten und die Tiere bei Infektion nur schwache Symptomatik zeigen, kann der Virus auch Menschen infizieren und zu einem lebensgefährlichen Krankheitsausbruch führen.

Insbesondere im Süden Tunesiens werden Dromedare als Nutztiere gezüchtet. Hierbei kommt es zu engem Tier-Tier- und Tier-Mensch-Kontakten, was das Übertragungsrisiko maßgeblich vergrößert. Für die tunesischen Partner hat daher eine Untersuchung zum Vorkommen des MERS-CoV eine hohe sicherheits- und gesundheitspolitische Priorität. In Hinblick darauf, wurden unter Beteiligung des im Rahmen des Ertüchtigungsprojektes Biologische Lagen ausgebildeten Personals für mobile Diagnostik und unter Einsatz von Komponenten des tunesischen mobilen Labors in Sahara-angrenzenden Orten Proben für diagnostische Analysen genommen.

 

Bildnachweis: IMB