Erfolgreiche Forschung zur Biosicherheit an der EU-Außengrenze

Das Auswärtige Amt unterstützt im Rahmen des Deutschen Biosicherheitsprogramms den wissenschaftlichen Nachwuchs bei ihren Forschungsvorhaben zu biologischen Risiken. Auf dem 2. Biosafety and Biosecurity Symposium in Tiflis (Georgien), diskutierten junge und erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Georgien, Armenien und der Ukraine ihre Forschungsergebnisse.

Wie lässt sich ein höheres Bewusstsein für Enzephalitis-Infektionen schaffen? Wie verbreitet ist Leptospirose in Georgien? Welche Gefahr stellt Anthrax in der Ukraine dar? Und wie kann man Biosicherheitsstandards in der Landwirtschaft fördern? Diese und viele anderen Fragen standen im Mittelpunkt des zweitätigen Symposiums, zu dem das National Center for Disease Control and Public Health (NCDC) am 20. und 21. November 2019 nach Tiflis eingeladen hatte. Anlass war der Abschluss der zweiten Projektphase des Deutschen Biosicherheitsprogramms in Georgien. Seit Beginn des Biosicherheitsprojektes im Jahr 2013 arbeitet das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (IMB) erfolgreich mit dem NCDC in Georgien zusammen. Beide Institute werden auf operativer Ebene von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH bei der Umsetzung des Biosicherheitsprogramms in Georgien unterstützt. Das Programm ist dabei Teil des deutschen Engagements in der globalen Partnerschaft der G7 gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und -materialien.

Der erste Tag widmete sich den politischen Aspekten und Themen des Projektes. „Biosicherheit ist ein sehr anspruchsvolles Thema“, betonte Hubert Knirsch, der deutsche Botschafter in Tiflis, in seinen Grußworten. Er freue sich über die ertragreiche und enge Zusammenarbeit der beiden Institute.  Das Projekt stelle einen zusätzlichen Beweis der deutsch-georgischen Freundschaft dar. Herr Zaza Bokuha, stellvertretender Minister für Binnenvertriebene aus den besetzten Gebieten, Arbeit, Gesundheit und Soziales in Georgien, würdigte in seiner Ansprache ebenfalls die Wichtigkeit des Biosicherheitsprojektes für Georgien und die deutsch-georgische Zusammenarbeit. Insbesondere die Förderung junger Wissenschaftlerinnen sei von großer Bedeutung. Auch der Leiter des IMB PD Dr. Roman Wölfel und der Generaldirektor des NCDC Prof. Dr. Amiran Gamkrelidze waren sich über den Erfolg der Partnerschaft einig. Die Tatsache, dass das Biosicherheitsprogramm in Georgien um eine dritte Phase verlängert wurde, beweise den Erfolg und Wert der Kooperation. 

Im Vordergrund des zweiten Tages des Symposiums stand der wissenschaftliche Austausch. Die im Rahmen des Programms geförderten Doktoranden und Studentinnen aus Georgien präsentierten ihre Ergebnisse der vergangenen Projektphase. Die Forschungsergebnisse stellen einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Verbreitung und des natürlichen Vorkommens von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Leptospirose in Georgien dar. Ergänzt wurde die Vortragsreihe durch Präsentationen des wissenschaftlichen Nachwuchses vom Institute of Experimental and Clinical Veterinary Medicine (IECVM) in Kharkiv (Ukraine), die im Rahmen des Engagements des Biosicherheitsprogrammes in der Ukraine ebenfalls ein Kooperationsprojekt mit dem IMB durchführen.

 

Bildnachweis: IMB