Wichtige Fortschritte bei der Behandlung von Milzbrand

Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr hat mit seinen Partnern* im Rahmen der Joint Action SHARP und in Zusammenarbeit mit dem European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) wichtige Fortschritte bei der Behandlung von Milzbrand erzielt. 

Milzbrand ist eine schwere Krankheit, die vom Bakterium Bacillus anthracis verursacht wird und sowohl Menschen als auch Tiere betreffen kann. Die Sporen dieses Bakteriums können jahrelang in der Umwelt überleben und sind sehr widerstandsfähig. 

Bislang fehlten in den EUCAST-Leitlinien spezifische Grenzwerte für die Beurteilung der Empfindlichkeit bzw. Resistenz von Bacillus anthracis gegenüber den zur Therapie geeigneten Antibiotika. Diese Grenzwerte sind jedoch wichtig, sodass Ärztinnen und Ärzten die meist schwer kranken Patienten erfolgreich behandeln können.

In der Studie untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 335 für Milzbrand bestätigte Proben aus Patienten, Tieren und der Umwelt. Dazu isolierten die Laborteams Bacillus anthracis aus den Proben und bestimmten die erforderliche Konzentration verschiedener Antibiotika, die das Erregerwachstum wirksam hemmt. Von den Ergebnissen konnten anschließend die sogenannten epidemiologischen Cut-off-Werte abgeleitet werden. Dieser Wert bildet die Grundlage, um den klinischen Grenzwert für Antibiotika zur Behandlung von Milzbrand festzulegen.

Die hier vorgestellte Studie stellt klare Richtlinien für die Resistenztestung von Bacillus anthracis vor und ist somit ein wichtiger Schritt für den Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier.

Publikation

*Partner
Istituto Zooprofilattico Sperimentale della Puglia e della Basilicata, Foggia, Italien
Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
Friedrich-Loeffler-Institut, Jena, Deutschland
Nationales Veterinärforschungsinstitut, Pulawy, Polen
Belgian Institute for Health Sciensano, Brüssel, Belgien