Die alle zweijährlich stattfindende Medical Biodefense Conference (MBDC) fand vom 8. bis 10. April 2025 am traditionellen Veranstaltungsort in der der Ernst von Bergmann-Kaserne in München statt und brachte über 460 Teilnehmer aus 46 Ländern zusammen. Die MBDC wird vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr organisiert und gilt als führende internationale Fachkonferenz, die sich mit globalen Herausforderungen durch hochgefährliche Krankheitserreger – ob natürlich vorkommend, unfallbedingt oder absichtlich eingesetzt – sowie mit potenziellen Risiken durch Fortschritte in den Lebenswissenschaften und der Biotechnologie befasst.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Biowaffenübereinkommens (BWC) hielt Daniel Feaks, Leiter der BWC Implementation Support Unit, eine Keynote, in der er auf die wichtigsten Errungenschaften des Übereinkommens, die gewonnenen Erkenntnisse und Überlegungen zu seiner künftigen Ausrichtung einging.
Die diesjährige Agenda umfasste ein breites Spektrum an Themen, darunter neuartige Detektions- und Diagnosetechnologien, der Einsatz mobiler Labore in Ausbrüche, Deutschlands Beiträge zur internationalen Biosicherheit sowie die Bedrohungen durch Biotoxine und neu auftretende Krankheitserreger.
Ein Querschnittsthema der gesamten Konferenz war die wachsende Bedeutung der künstlichen Intelligenz (KI) in der Biotechnologie. Die Themen der Sitzungen reichten von der Bewertung großer Sprachmodelle (LLMs) für diagnostische Anwendungen bis hin zum Einsatz von KI und Massenspektrometrie zur Erkennung biologischer Kampfstoffe.
Ein Expertenpanel zum Thema synthetische Biologie brachte Positionen aus verschiedenen Disziplinen zusammen. Zu den Teilnehmern gehörten Vertreter des norwegischen Instituts für Öffentliche Gesundheit, der Universität der Bundeswehr München, des Auswärtigen Amts und des Schweizer Think Tanks Pour Demain. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Biotechnologien mit doppeltem Verwendungszweck (dual-use), die Bedeutung einer proaktiven Regulierung und die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen Regulierung und Innovation zu finden, um eine friedliche und nutzbringende Anwendung wissenschaftlicher Fortschritte zu gewährleisten.
Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr fühlt sich geehrt, Gastgeber dieses dynamischen und vielfältigen Austauschs gewesen zu sein. Die 20. MBDC findet 2027 in München statt.
