[…] Es gibt vermutlich kein Bürozimmer auf der Welt, in dem ein solches Knowhow über Zecken versammelt ist wie in einer Kaserne der Bundeswehr in München. Hier sitzt das Institut für Mikrobiologie, wo Gerhard Dobler und seine Frau Lidia Chitimia-Dobler den Spinnentieren seit Jahrzehnten auf die Schliche kommen. Längst nicht alle Zecken sind ansteckend, sagen sie. Doch wenn es einen Spaziergänger trifft, der nicht geimpft ist, dann können die Konsequenzen katastrophal sein: Hirnhautentzündung, Lähmung und manchmal sogar der Tod. Doch die beiden Forscher finden die Blutsauger beileibe nicht nur schrecklich. Gerade ihre Anpassungsfähigkeit an jeden erdenklichen Lebensraum hat die Zecken zu Überlebenskünstlern gemacht. Das beweisen seltene Bernsteinzecken, die sich in der illustren Sammlung von Lidia Chitimia-Dobler befinden: Parasiten, die 110 Millionen Jahre alt sind. Im Gegensatz zu den Dinosauriern hat die Spezies bis heute überlebt. Und zwar überall auf der Welt, sogar in der Antarktis saugen sie Blut von ihren Wirten, zu denen manchmal auch Menschen gehören. ARTE begleitet das Ehepaar Dobler im Labor und bei ihren Sammel-Exkursionen in einem der FSME-Hochinzidenz-Gebiete Europas: in Süddeutschland. Ihr Fazit: 2021 wird besonders gefährlich - wegen des Klimawandels und wegen Corona. (Textauszug YouTube/ARTE)
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